Session 10

10/ Untertägige Wärmespeicher

Innovative Konzepte der Energienutzung, -umwandlung, -speicherung und Kreislaufwirtschaft

Die Nutzung und Bewirtschaftung des geologischen Untergrundes z.B. als Speicherraum wird nach derzeitiger Einschätzung bei der notwendigen Transformation des Energie- und Wärmeversorgungssystems eine wesentliche Rolle spielen. Die Nutzung saisonaler unterirdischer Wärmespeicher eröffnet dabei die Möglichkeit, Wärmekraftwerke basierend auf fossilen Brennstoffen sogar schon mittelfristig teilweise ersetzen zu können. Bei Eingriffen in den geologischen Untergrund stehen einer derartigen Nutzung derzeit jedoch eine Reihe nicht hinreichend berücksichtigter und gelöster Fragestellungen sowohl regulatorischer und betrieblicher Art, als auch insbesondere hinsichtlich möglicher Auswirkungen auf das oberflächennahe Grundwasser als Schutzgut entgegen.

In diesem Slot erwarten Sie spannende Vorträge und Projektvorstellungen, die sich mit diesen Themen und Fragestellungen beschäftigen.

Wissenschaftler der Christian-Albrechts-Universität präsentieren Ihnen spannende Einblicke in Thermal Sponge Cities, die Einbindung untertägiger Wärmespeicher in die Wärmeversorgung und erläutern Ihnen, welche Umweltauswirkungen durch die thermische Bewirtschaftung des oberflächennahen geologischen Untergrunds zu erwarten sind.

Sie gewinnen interessante Einblicke in die Ergebnisse des Verbundprojektes „TestUM-Aquifer“. Ein Testfeld, das sich zur Untersuchung von Mehrphasen- und Wärmetransportprozessen in oberflächennahen Grundwasserleitern eignet. Das Testfeld und die Experimente besitzen im internationalen Vergleich ein Alleinstellungsmerkmal.

Bilder vom Event

Ablauf

Thermal Sponge Cities – Urbane Ansätze zur Klimawandelvermeidung und Klimawandelanpassung

Prof. Dr. Andreas Dahmke
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel / Kompetenzzentrum Geo-Energie (KGE)

Einbindung untertägiger Wärmespeicher in die Wärmeversorgung

Prof. Dr. Sebastian Bauer
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel / Kompetenzzentrum Geo-Energie (KGE)

Umweltauswirkungen einer thermischen Bewirtschaftung des oberflächennahen geologischen Untergrunds

Dr. Ralf Köber
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel / Kompetenzzentrum Geo-Energie (KGE)

Räumliche Analysen zum Wärmebedarf, zu Freiflächen-Solarthermie-Potenzialen und zu untertägiger Wärmespeicherung in Schleswig-Holstein

Malte Schwanebeck
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel / Kompetenzzentrum Geo-Energie (KGE)

Test- und Demonstrationsanlagen saisonaler Wärmespeicher

Ergebnisse der ATES-Testanlage auf dem nationalen Testfeld „TestUM“

Dr. Götz Hornbruch

Im Rahmen des Verbundprojekts TestUM-Aquifer wurde ein Testfeld aufgebaut, das sich zur Untersuchung von Mehrphasen- und Wärmetransportprozessen in oberflächennahen Grundwasserleitern eignet. Hierfür steht ein Gebiet im Bereich der brandenburgischen Kleinstadt Wittstock zur Verfügung. Schwerpunkte der Geländeexperimente am Standort bilden geophysikalische, hydrogeochemische und mikrobiologische Untersuchungen von reaktiven Mehrphasentransportprozessen infolge von Wärmeeinträgen (Wärmespeicherung) sowie induzierter Gasleckagen in einen Grundwasserleiter, vorbereitet und begleitet durch numerische Simulationen.

Die geplanten Untersuchungen zur Wärmespeicherung in oberflächennahen geologischen Formationen haben insbesondere für die Energiespeicherung in urbanen Räumen eine große Bedeutung.

Stand der ATES-Anlagenplanung im Reallaborvorhaben NRL (Hamburg)

PD Dr. Markus Ebert
Tiefsack

Das Norddeutsche Reallabor (NRL) ist ein innovatives Verbundprojekt, das neue Wege zur Klimaneutralität erproben will. Dazu werden Produktions- und Lebensbereiche mit besonders hohem Energieverbrauch schrittweise defossilisiert und auf erneuerbare Energieträger umgestellt – insbesondere in der Industrie, aber auch in der Wärmeversorgung und dem Mobilitätssektor.

Stand der ATES-Anlagenerkundung im EKSH-Vorhaben (Bremerskamp)

PD Dr. Dirk Schäfer
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Ziel des pilothaften Projekts ist es, mithilfe von Probebohrungen und numerischen Simulationen die Größe eines geplanten Wärmespeichers auf dem CAU-Gelände zu ermitteln und zu untersuchen bzw. zu prognostizieren, wie die thermischen, hydraulischen und hydrogeologischen Umweltauswirkungen des unterirdischen Speichers sein könnten.